Eine Baustelle mit mehreren Arbeitern, Absperrungen und einem gelben Bagger.

Herausforderung Baustelle

Wenn die Kundschaft ausbleibt...

Größere Baumaßnahmen wie der Ausbau des Glasfasernetzes oder die Erneuerung von Straßen können das Leben der Anwohnenden beeinträchtigen. Schmutz, Lärm und Umleitungen stellen nicht nur eine Belastung dar, sondern können auch existenzielle Folgen für Gewerbetreibende haben. Wenn Laufkundschaft ausbleibt und die Stammkundschaft seltener den Weg findet, drohen Umsatzeinbußen.

Besteht ein Anspruch auf Entschädigung?

Leider ist der Lagevorteil eines Unternehmens nicht geschützt. Wer einen speziellen Standort gewählt hat, weil dort viele Menschen vorbeikommen, kann im Falle einer Baustelle keine Entschädigung erwarten. Unternehmen sollten für einen solchen Fall Rücklagen bilden, um solche Umsatzeinbußen auszugleichen.

Entschädigungsansprüche können nur erhoben werden, wenn die Beeinträchtigungen durch die baulichen Maßnahmen rechtswidrig oder unverhältnismäßig sind. Alternativ muss ihre Intensität, Art und Dauer besonders einschneidend sein.

Selbst in solchen Fällen wird individuell geprüft, ob der Betrieb existenziell gefährdet ist. Es gibt keine allgemein gültige Aussage, wann eine Entschädigung zu erwarten ist.

Wo gibt es sonstige Unterstützung?

Bei größeren Bauvorhaben von Unternehmen oder Kommunen wird aktives Baustellenmanagement betrieben. das soll die Belastungen für betroffene Geschäftsleute mindern.

Dazu gehören regelmäßige transparente Informationen über das Bauvorhaben sowie die Nennung einer Kontaktperson für Fragen. Außerdem wird oft ein Baustellenmarketing durchgeführt, um die betroffenen Geschäftsleute zu unterstützen und den Umsatz anzukurbeln.

Lassen sich Umsatzeinbußen versichern?

Die Ertragsausfallversicherung kennen viele bereits. Sie springt ein, wenn Umsätze durch einen versicherten Schaden (z.B. ein Feuer oder einen Einbruch) ausbleiben. Recht neu ist die Ertragsausfallversicherung durch eine Baustelle. Sie greift bei einer städtischen/kommunalen oder privaten Baustelle, die Ihren Geschäftsbetrieb beeinträchtigt und ersetzt die Umsatzeinbußen.

Eigeninitiative zahlt sich aus

Falls keine zentrale Anlaufstelle vorhanden ist, sollten Sie selbst aktiv werden. Folgende Maßnahmen helfen, Umsatzeinbußen abzumildern:

  • Vernetzung mit anderen betroffenen Geschäftsleuten in der direkten Umgebung
  • Planung gemeinsamer Aktionen, wie z.B. die Einführung von Stempelkarten mit anderen Geschäften, gegenseitiges bzw. gemeinsames Werben
  • Marketingaktionen wie Rabatte, Gewinnspiele oder Preisausschreiben
  • Bauzäune als Werbeflächen nutzen
  • Aufstellen zusätzlicher Schilder und Wegweiser zur besseren Orientierung
  • Nutzung von Social Media, um über die Baustelle zu informieren
  • Erweiterung der Online-Angebote
  • Suche nach dem Kontakt zur lokalen Presse

Es gibt Lösungen

Baumaßnahmen stellen für Gewerbetreibende eine große Herausforderung dar. Aber es gibt gute Lösungen. Durch die Vernetzung mit anderen Geschäftsleuten, Werbeaktionen und die Nutzung digitaler Kanäle werden Umsatzeinbußen verringert. Zudem lässt sich der Umsatzverlust mittlerweile versichern. So bleibt das Geschäft auch während der Baumaßnahmen erfolgreich.