Mit einem Brecheisen wird eine Eingangstür aufgebrochen.

Über die Kunst, Einbrecher zu frustrieren: Ihr Weg zur sicheren Wohnung

In den letzten Jahren sind die Zahlen von Einbrüchen in deutschen Haushalten zwar insgesamt leicht gesunken, dennoch bleibt das Risiko hoch.

Laut Polizeistatistik erfolgt alle 2 Minuten ein Einbruch in Deutschland, was die Dringlichkeit von effektiven Sicherheitsmaßnahmen unterstreicht.

Darum sollten Sie sich
vor Einbrechern schützen

Wohnungseinbrüche nehmen zu

Einbrüche in Deutschland 2023
Abgebrochene Einbruchsversuche46,3 %
Wohnungseinbrüche (2023)77.819 (+ 18,1 % zu 2022)
Aufklärungsquote14,9 %

Opfer leiden oft langfristig

Einbrüche sind nicht nur ein finanzielles Problem. Die Folgen eines Einbruchs gehen weit über den materiellen Verlust hinaus.

Der Eingriff in die Privatsphäre kann die Betroffenen emotional stark belasten, in manchen Fällen sogar tiefgreifende psychologische Folgen haben. Wird das Vertrauen in die eigene Umgebung erschüttert, fühlen sich Betroffene oft in ihrem eigenen Zuhause nicht mehr sicher.

  • Finanziell

    2023 wurden in Deutschland mehr als 77.000 Wohnungseinbrüche registriert. Die Gesamtverluste beliefen sich auf über 340 Millionen Euro. Pro Einbruch ist ein durchschnittlicher Schaden von 3.500 Euro entstanden.

  • Emotional

    Ein Einbruch betrifft nicht nur den Verlust von Wertgegenständen, sondern auch das Sicherheitsgefühl. Opfer leiden oft noch lange nach dem Vorfall unter Angstzuständen und Schlafstörungen.

Prävention macht den Unterschied

Einbrecher suchen nach einfachen Zielen, die möglichst wenig Aufwand erfordern.

Besonders in urbanen Gebieten ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Einbrecher ihr Ziel finden: die Wohnviertel sind dichter bebaut und die Nachbarschaft oft weniger aufmerksam. Wird ein Haus jedoch als schwer zugänglich oder gut geschützt wahrgenommen, ist es für Diebe schnell uninteressant.

Schon einfache Maßnahmen helfen

  • Über ein Drittel aller Einbrüche scheitern aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen. Jede zusätzliche Sicherung erschwert den Zugang für Einbrecher und erhöht ihr Risiko, entdeckt zu werden.

Grundlagen des
Einbruchschutzes

Was ist Einbruchschutz?

Einbruchschutz umfasst alle Maßnahmen, die dazu dienen, unbefugtes Eindringen in ein Gebäude zu verhindern oder zu erschweren.

Es geht nicht nur um den physischen Schutz wie stabile Türen und Fenster, sondern auch um die elektronische Sicherung durch Alarmanlagen und Kameras. Ein wirkungsvoller Einbruchschutz sollte aus einer Kombination dieser Elemente bestehen.

SchutzartBeschreibungBeispiel
Mechanischer EinbruchschutzPhysische Barrieren, die das Eindringen erschwerenStabile Tür- und Fensterbeschläge, Riegel
Elektronischer EinbruchschutzTechnische Systeme, die Alarme auslösen oder abschreckenAlarmanlagen, Überwachungskameras
Verhaltensbasierter SchutzVerhaltensweisen, die Einbrechern das Leben schwer machenSicheres Verschließen von Türen/Fenstern, Anwesenheit vortäuschen
Psychologischer SchutzAbschreckung durch sichtbare SicherheitsvorkehrungenGut sichtbare Alarmanlage, Sicherheitsaufkleber

Der Grundgedanke dabei ist, es Einbrechern so schwer wie möglich zu machen. Sie vollständig auszuschließen, wird in der Praxis nahezu unmöglich sein. Aber Sie können potenzielle Täter abzuschrecken oder Zeit zu gewinnen, um die Polizei zu benachrichtigen.

Am häufigsten dringen Einbrecher über ungesicherte Zugänge wie schlecht gesicherte Fenster oder Balkontüren, weil diese schnell und leise geöffnet werden können. Auch das Fehlen von Licht oder eine abseits liegende Lage eines Hauses kann Einbrüche weiter begünstigen.

Schwachstellebei Mehrfamilienhäusernbei Einfamilienhäusern
Haus- und Wohnungseingangstüren10,2 %55,8 %
Fenster und Fenstertüren41,8 %81,1 %
Kellertüren und Lichtschächte2 %7,2 %

Tipp: Bewegungsmelder aktivieren Licht, wenn jemand das Grundstück betritt, was Einbrecher sofort abschreckt. Eine einfache, aber effektive Sicherheitsmaßnahme.

Einbrecher suchen gezielt nach schwach gesicherten Häusern, weil sie das Risiko minimieren wollen. Sie sind auf der Jagd nach einfachen Zielen, die wenig Widerstand leisten. Einbrüche passieren nicht immer aus krimineller Motivation, sondern oft aus einer spontanen Entscheidung heraus, wenn sich eine Gelegenheit bietet:

  • Fenster und Türen werden auch bei kurzer Abwesenheit nicht verschlossen.

  • Schlüssel werden an unsicheren Orten wie unter der Fußmatte oder im Briefkasten versteckt.

  • Sichtschutz wie Zäune oder Pflanzen ermöglichen verdeckten Zugang.

  • Fehlende oder mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen an Fenstern und Türen (z. B. nur ein einfaches Schloss).

  • Kletterhilfen wie Mülltonnen oder Rankgerüste nahe an Fenstern und Türen.

Sicherheitslücke Fenster

  • Fenster sind eine der häufigsten Einstiegsmöglichkeiten für Einbrecher. Besonders im Erdgeschoss sind sie ein Schwachpunkt, wenn sie nicht ausreichend gesichert sind.

Die wichtigsten Maßnahmen
für effektiven Einbruchschutz

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Ihr Zuhause vor Einbrüchen zu schützen. Ein effektiver Einbruchschutz kombiniert mechanische Sicherungen mit modernen technischen Lösungen.

  • Mechanische Maßnahmen

    Beispiele:

    • Stabile Fenster- und Türbeschläge

    • Zusätzliche Riegel und Schwenkhaken

    • Sicherheitsglas oder Sicherheitsfolie für Fenster

    • Schließsysteme mit Mehrfachverriegelungen

  • Elektronische Maßnahmen

    Beispiele:

    • Zeitschaltuhren für Lampen und Rollläden, um Anwesenheit zu simulieren

    • Alarmanlagen, die bei Eindringen in das Haus auslösen

    • Bewegungsmelder für Außenbereiche

    • Zeitschaltuhren für Lampen und Rollläden, um Anwesenheit zu simulieren

Physische Sicherheit

Die physische Sicherheit eines Hauses beginnt mit den richtigen Türen und Fenstern. Hier gibt es zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen, die einen Einbruch verhindern können.

Sicher von Anfang an
Wenn Sie sich gerade in der Neu- oder Umbauphase befinden, sollten Sie direkt spezielle Sicherheitstüren und -fenster der Widerstandsklasse RC2 oder RC3 (DIN EN 1627) einbauen lassen. Diese verfügen über Sicherheitsglas, stabile Rahmen und Mehrfachverriegelungssysteme.

Nachträgliche Schutzmaßnahmen
Auch nachträglich lassen sich wirkungsvolle Zusatzsicherungen montieren. Wichtig dabei ist, dass die einzelnen Elemente sinnvoll aufeinander abgestimmt werden.

Sicherheitsvorkehrungen an Fenstern, Balkon-/TerrassentürenWirkung
Bolzen-, Schwenkriegel, SchwenkhakenVerhindert das Aufhebeln von Fenstern
Pilzkopfverriegelung Stärkt die Verbindung von Fensterflügel mit dem Rahmen
ScharnierseitensicherungVerhindert das Aushebeln der Fenster
Querriegel und StangenschlossVerstärkt die Türsicherung
Sicherheitsfolie oder SicherheitsglasErschwert den Zugang durch Fenster
Abschließbare GriffeVerhindert das Bewegen des Fenstergriffs bei eingeschlagenem Fenster oder durch die Glasdichtung
Sicherheitsgitter mit fester Verbindung zum MauerwerkRobuster Schutz für Fenster und Kellerzugängen
RolllädenVerhindern das einfache Hochschieben

Sicherheitsvorkehrungen an Haus- und WohnungstürenWirkung
Stabiles Türblatt und verstärkte Holzzarge Verhindert ein Eintreten oder Herausreißen der Tür
Zusatzschloss mit SperrbügelDas Aufstoßen der spaltbreit geöffneten Tür wird verhindert
Hintergreifhaken Schützen gegen Aufhebeln
Verankerte oder verlängerte Schließbleche Erschweren das Aufhebeln der Tür im Bereich des Schlosses
Nicht aushängbare, stabile Türbänder (Scharniere)Die Tür kann nicht herausgehoben werden.
Schloss mit besonders geschütztem Profilzylinder und SchutzbeschlagVerhindern das Herausziehen des Schließzylinders
Querriegel- und StangenschlossSichert die Tür insgesamt
Weitwinkeltürspion und GegensprechanlageErkennen von Personen ohne Türoffnen

Bieten Sie Dieben keine Gelegenheit!

  • Viele Einbrecher nutzen einfache Gelegenheiten. Schon kleine Maßnahmen wie stabile Schlösser, das Anbringen von Bewegungsmeldern oder eine gut platzierte Kamera können potenzielle Täter abschrecken.

Elektronische Sicherheitslösungen

  • Elektronische Systeme wie Alarmanlagen sind ein zentraler Bestandteil eines modernen Einbruchschutzes. Diese Anlagen können Bewegungen innerhalb oder außerhalb des Hauses erkennen und sofort einen Alarm auslösen, um die Polizei zu informieren oder die Bewohner zu benachrichtigen.

  • Überwachungskameras bieten nicht nur die Möglichkeit, Einbrüche aufzuzeichnen, sondern dienen auch als Präventivmaßnahme. Moderne Systeme sind inzwischen so gut wie unsichtbar, und ihre Aufzeichnungen können über Smartphone-Apps jederzeit eingesehen werden.

  • Ebenso bieten Smart-Home-Lösungen immer mehr Möglichkeiten, die Sicherheitsmaßnahmen intelligent zu steuern. Sie bieten nicht nur Schutz, sondern auch Komfort, indem sie beispielsweise das Licht automatisch einschalten, wenn keine Bewegung mehr registriert wird.

Fazit: Prävention ist der Schlüssel

Vor allem durch die Kombination aus mechanischen, elektrischen und verhaltensbasierten Maßnahmen können Sie Ihr Zuhause erheblich sicherer machen und das Risiko eines Einbruchs deutlich reduzieren. Ein stabiler Einbruchschutz sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern gibt Ihnen auch das beruhigende Gefühl, für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein.

Checklisten

Tipps für mehr Sicherheit zu Hause

  • Achten Sie darauf, dass Ihre Fenster und Türen auch bei kurzer Abwesenheit nicht kippen, sondern richtig verschlossen sind.

  • Vermeiden Sie Kletterhilfen, die Einbrechern den Zugang erleichtern könnten.

  • Tauschen Sie Schlösser und Zylinder nach einem Umzug aus.

  • Sichern Sie Fenster mit abschließbaren Griffen oder Sicherheitsfolien.

  • Sichern Sie Fenster und Türen mit zusätzlichen Schlössern, Riegeln und stabilen Beschlägen.

  • Sichern Sie den Keller und Lichtschächte mit speziellen Gitterrosten.

  • Installieren Sie eine Gegensprechanlage in Verbindung mit einer Videokamera.

  • Verwenden Sie Bewegungsmelder und Außenbeleuchtung.

  • Verwenden Sie eine Zeitschaltuhr für Außenbeleuchtung, um Anwesenheit zu simulieren.

  • Installieren Sie Überwachungskameras an kritischen Stellen wie Türen und Fenstern.

Sicherheits-Checkliste für den Urlaub

  • Verschließen Sie alle Fenster und Türen (keine Fenster kippen lassen).

  • Informieren Sie Ihre Nachbarn oder Freunde über Ihre Abwesenheit und hinterlassen Sie dort Ihre Kontaktdaten.

  • Vermeiden Sie, in sozialen Medien oder auf dem Anrufbeantworter von Ihrer Abwesenheit zu berichten.

  • Deaktivieren Sie Zeitungs- und Postzustellungen oder lassen Sie jemanden Ihre Post abholen.

  • Nutzen Sie Zeitschaltuhren für Lampen und Rollläden, um Ihre Anwesenheit zu simulieren.

  • Nutzen Sie ein Bankschließfach oder einen fest installierten Safe für wertvolle Gegenstände wie Schmuck, Bargeld sowie wichtige Dokumente.

  • Verwenden Sie nur zu klappbare Kofferanhänger für Ihre Adresseingabe.

  • Überprüfen Sie Ihren Versicherungsschutz.

Eine Familie mit zwei Kindern steht am Strand. Vater und Mutter halten zwei Hände schätzend über die Kinder.

Trotz allem! Einbruch – was ist nun zu tun?

  • Verständigen Sie zuerst die Polizei (110) und melden Sie den Einbruch.

  • Falls Sie alleine sind, holen Sie sich Unterstützung von Verwandten oder Freunden.

  • Lassen Sie fehlende Bankkarten oder Handys sperren.

  • Erstellen Sie eine Liste mit allen Dingen, die gestohlen oder beschädigt wurden.

  • Machen Sie Fotos von Ihrer Wohnung/Ihrem Haus, von Beschädigungen und Einbruchsspuren.

  • Melden Sie den Schaden Ihrer Versicherung.

  • Falls Sie länger unter Angstzuständen, Schlafstörungen und/oder Panikattacken leiden, sollten Sie psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Die Polizei unterstützt Sie bei der Expertensuche.

So behalten Sie den Überblick

Tipp: Erstellen Sie eine möglichst genaue Liste Ihres gesamten Hausrates, am besten mit Fotos und Rechnungsbelegen der Wertsachen. Hinterlegen Sie die Liste an einem sicheren Ort. Wenn Sie zusätzlich ein Exemplar außerhalb der Wohnung deponieren, geht sie im Schadenfall nicht mit verloren.

Wertgegestandsliste

Im Fall der Fälle können Sie anhand Ihrer Liste nun schnell feststellen, ob und welche Sachen fehlen oder zu Schaden gekommen sind. Und Sie haben die Belege für die Diebstahlanzeige bei der Polizei und Ihrer Hausratversicherung direkt zur Hand.

Weitere Tipps und Informationen

  • K-Einbruch

    K-EINBRUCH ist eine bundesweite Öffentlichkeitskampagne der Polizei in Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft. Ziel ist, die Bevölkerung für eine eigenverantwortliche Einbruchsvorsorge zu sensibilisieren, um damit letztlich einen Rückgang der Einbruchskriminalität zu bewirken. Klicken Sie sich durch das interaktive Haus und lesen Sie mehr über mögliche Präventionsmaßnahmen.

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  • Sicheres Zuhause

    Der BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. bietet Informationen zum Schutz vor Einbruch, Überfall, Brand- und Gasgefahren. Auf den Seiten finden Sie neue Lösungen zur Verbesserung des Einbruchschutzes in Haus, Wohnung und Büro sowie Fachfirmen in Ihrer Nähe.

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